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  • FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

    Drastischer und packender, als es die Regie von Jim Lucassen für Benedetto Marcellos Barockoper "Arianna" gelingt, kann man den archetypischen Liebesverrat nicht bebildern.

    Diese neuzeitliche Tristesse bildet am Salzburger Landestheater den nackten Rahmen für ein gesungenes Seelendrama von großer Intensität.

    Was Hubert Wild mitten im Liebeswirrwarr mit genialer Komik in Angriff nimmt: sauber gesungener Alkoholismus zum Tränenlachen.

    Das traurige Ende dieser aufregenden Tauchfahrt zu einem verschollenen Schatz der Opernhistorie hätte dem melancholischen Puristen Marcello sicher gefallen: Arianna stirbt - damit ihre Liebe lebt.

  • OPERNGLAS

    Einen Grossen Erfolg für das Salzburger Landestheater.

    Dem Niederländer gelingt in diesem tristen Ambiente jedoch eine überaus gelungene Personenführung, die bei Aufeinandertreffen bestimmter Konstellationen immer wieder ironische Sptizen offenbarte.

  • SALZBURGER NACHRICHTENKarl Harb

    Szenisch ein durchschlagender Erfolg.

    Das von Regisseur Jim Lucassen verantwortete Bühnengeschehen nimmt den barocken Verwicklungen jede Gefahr von Steifheit. Lucassen holt die mythische Geschichte der von Theseus verlassenen Geliebten Ariadne, seiner Hinwendung zu Ariadnes Schwester Phädra und das Werben des Gottes Bacchus um die auf Naxos Zurückgebliebene locker und unverkrampft in die heutige Zeit.

    Es geht um enttäuschte, verratene Liebe, Eifersucht und Verlust, Rache und Verzeihen: Urgefühle, die durch das hochpräsente Spiel der fünf Protagonisten, ihre vokale und darstellerische Charakterisierungskunst klar transportiert und in eine stringente, jederzeit verständliche Geschichte übertragen werden.

    Der größte Vorzug der Inszenierung ist ihre subtile Musikalität. Sie lässt Raum für wunderbare intime Momente (Ariadnes Klage ist so bewegend menschlich durchgezeichnet, als hätten die feinsten Menschenkenner der Opernregie, Ursel und Karl-Ernst Herrmann, ihre Hände im Spiel gehabt), aber auch für Ironie und unverhohlen burleske Komik. Hier zeichnet sich – neben der prallen Dienerfigur des Sileno und ihres wendigen Stimmträgers Hubert Wild – vor allem der individuell geformte und geführte, differenziert singende Chor mit eigenen Solisten aus. Seine punktgenaue und zugleich disziplinierte Spielfreude macht ein Gutteil der Wirkung dieses Abends aus. Der unaufgeregt scharf gestellte Fokus der Regie holt vor allem aber die Trägerin der Titelrolle ins gebührende Licht: Karolina Plickova gelingt es, eine durch und durch glaubwürdige Figur zu schaffen.

  • SALZBURGER NACHRICHTEN ONLINE

    Denn der dritte Stern leuchtet besonders stark: Regisseur Jim Lucassen erzählt ungeachtet blumiger barocker Poetik eine einleuchtende, klare, zeitlos heutige, wie aus dem Alltag gegriffene (Liebes- und Eifersuchts-)Geschichte, die sich mühelos logisch und völlig unverkrampft aus den einzelnen, scharf umrissenen Charakteren herleitet: mit wunderbar stillen, traumhaften, aber auch komisch-burlesken Elementen –in jedem Moment genau aus dem Gestus der Musik abgleitet, ihr buchstäblich abgeschaut.

    Der vorzüglich studierte Chor hat man lange nicht so individuell aktionsfreudig erlebt. Zu sehen und zu hören ist jetzt also im Salzburger Landestheater die mit Abstand beste, geschlossenste, eindringlichste Produktion der ersten Saison der neuen Intendanz. Das ist das Niveau, das zählen sollte.

  • APA

    Wenn barockes Musiktheater so umgesetzt ist wie "Arianna" im Salzburger Landestheater, dann kann selbst eine jener ausgegrabenen Archiv-Leichen zu einem kurzweiligen Opern-Vergnügen werden.

    Diesen Stoff richtig ernst nehmen ist trotzdem nicht leicht. Das Team des Salzburger Landestheaters tat daher das einzig richtige. In modernern Design, in klarer, nüchterner Ästhetik und vor allem mit kluger und augenzwinkernd witziger Personenregie verwandelten Regisseur ,Jim Lucassen und Ausstatter Ben Baur. die barocke Statik in lebendiges Musiktheater. Keine einzige der eigentlich lähmend langen Arien wurde bloß gesungen. Die Sänger schlugen Räder, boxten Runde um Runde, umarmten leere Kleider oder feuerten Pistolen ab. Aber nicht als Gag. Lucassen und Baur schauten ihren Menschen und der Geschichte in die Karten. Das Schau-Spiel der Sänger trug die Handlung wie eine Art Parallelebene im barocken Stereotyp. Damit erst wurde diese "Arianna" zu einem auch im 21. Jahrhundert nachvollziehbaren Musiktheater. Einhelliger und mehr als berechtigter Jubel für das Regieteam.

  • DREHPUNKT KULTURReinhard Kriechbaum

    Jim Lucassen arbeitet mit Mitteln der Pantomime, manchmal lässt er Szenen in Zeitlupe ablaufen. Ein Boxkampf zwischen Ariadne und Theseus (mit Bacchus als Coach für die Dame), mit knallroten Boxhandschuhen - solche originelle "Traumszenen" machen gehörig Effekt und entsprechen der gelegentlich bizarren Musiksprache des Benedetto Marcello. Aber zugleich richtet Jim Lucassen die Aufmerksamkeit auf kleine Gesten, und psychologische Vorgänge wirken immer sehr genau in Mimik und Bewegung umgesetzt. Eine zeitlose Geschichte von daneben gegangener Liebe - und was sich der Regisseur fürs eigentlich obligatorische "Lieto fine", die Wendung zum Guten hin, ausgedacht hat, darf man natürlich nicht ausplaudern.

  • KRONEZEITUNG

    Die Oper „Arianna“: Eine Sensation.

    Die Inszenierung von Jim Lucassen, das Bühnenbild von Ben Baur? Großartig. Die Schiffs-Szene, die Schatten-Bilder, genial! Eine Kasten-Dreh-Wand mit Flügeltüren, ein paar Stühle. Braucht es mehr? Nein!

Arianna

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